Demokratie-Reformen im Bundesland

Die Demokratie auf regionaler Ebene (etwa in den österreichischen Bundesländern) weist häufig strukturelle und prozedurale Schwächen auf. Das Vertrauen in die politischen RepräsentantInnen sinkt ebenso wie die Wahlbeteiligung seit Jahren beständig. Gegengesteuert wird diesem Trend - wenn überhaupt - nur halbherzig. Für die Demokratiequalität eines Bundeslandes wäre das Prinzip "Governance statt Government”, also flache Steuerungshierarchien und die breite zivilgesellschaftliche Einbindung in politische Entscheidungsverfahren anstelle von streng hierarchischen Top-Down-Prozessen, sinnvoll. Auf EU-Ebene, in einigen Mitgliedstaaten und sogar manchen europäischen Regionen gibt es bereits solche Modelle. In den österreichischen Ländern fehlt bisher weitgehend der ernsthafte politische Wille. Drei konkrete Maßnahmen könnten auf regionaler Ebene relativ rasch und unbürokratisch umgesetzt werden: 1. Öffentliche Konsultationsverfahren: Für alle wesentlichen politischen Fragen und vor entsprechenden Entscheidungen könnte ein öffentliches Konsultationsverfahren zur Anwendung kommen, das es jetzt schon in der Europäischen Kommission gibt. Am Beginn dieses Prozesses steht ein so genanntes Grünbuch, das nichts anderes als ein [...]

Democratization and Elitism in the EU: Two opposing trends

Europe has been facing a multi-dimensional crisis since 2008 with a strong impact on the quality of democracy in the EU and its member states. The continuous loss of citizens’ support threatens the very existence of the EU more than any other dimension of the crisis. For decades, the legitimacy of European politics was based on a permissive consensus and Pareto-efficient outputs, but since the late 1990s and especially as a direct consequence of economic problems, cuts in social systems and an emerging gap between the rich and the poor, the output-legitimacy is no longer sufficient. Today, the future of decision making and the democratization of the EU have become burning issues for the Union’s stability. In the light of rising scepticism and distrust in political elites all over Europe, further democratization is urgently needed. European policy makers are well aware of this. Since the 1990s, there have been discussions [...]

Januar 9th, 2015|Democracy, Europe, Participation|

Neues Buch zu interkultureller Umfrageforschung

Die Zahl an veröffentlichten Umfragen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Fast täglich berichten Medien über aktuelle Meinungen und Einstellungen der Menschen, meist mit einprägsamen Grafiken hinterlegt. Seriös sind solche vermeintlichen Studienergebnisse nicht immer. Häufig basieren sie auf hastig durchgeführten und methodisch mangelhaften Schnellumfragen. Selten sind sie theoriegeleitet und verlässlich. Zu den nationalen Umfragen gesellen sich immer öfter auch transnationale und transkulturelle hinzu, die sich meist als Ländervergleiche darstellen. Die bekanntesten dieser Instrumente sind das von der EU in Auftrag gegebene Eurobarometer, der World Values Survey oder diverse OECD-Studien. Die Qualität dieser Umfragen wird nun in einem neuen Buch genau unter die Lupe genommen: „Methodik und Methodologie interkultureller Umfrageforschung. Zur Mehrdimensionalität der funktionalen Äquivalenz“ von Reinhard Bachleitner, Martin Weichbold, Wolfgang Aschauer und Markus Pausch. Darin geht es um die Vergleichbarkeit und Äquivalenz von Umfragen in unterschiedlichen Ländern. Das Buch ist im Springer VS Verlag erschienen. Für nähere Informationen klicken [...]

Januar 3rd, 2015|Allgemein|