Workplace Democracy
„Workplace Democracy“ nennt sich ein Konzept aus den 1970er Jahren, das von VertreterInnen der partizipatorischen Demokratie entwickelt wurde, allen voran von Carol Pateman. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend sollten alle Lebensbereiche demokratisiert werden. Das Argument war einfach und plausibel: Nur wer Demokratieerfahrungen im Alltag macht, kann sich zum/r demokratischen BürgerIn entwickeln und einer Rolle als Citoyen(ne), als mündige/r DemokratIn gerecht werden. Bildungseinrichtungen und Unternehmen sollten als jene Institutionen, in denen die Menschen einen Großteil ihres Lebens verbringen, von einer Demokratisierung nicht ausgenommen sein. Im Gegenteil: Sie sollten zu Schulen der Demokratie werden. Die Idee setzte sich nicht durch. Weder Bildungseinrichtungen noch Unternehmen haben sich dem Konzept entsprechend demokratisiert. In den meisten Fällen sind sie hierarchisch strukturierte Organisationen geblieben, häufig argumentiert mit der organisationslogischen Unmöglichkeit von Demokratie. Sie wäre nur in kleinsten Einheiten, mit hochgebildeten MitarbeiterInnen möglich und nur, wenn keine raschen Entscheidungen zu treffen wären, somit im Grunde für Unternehmen unpassend. [...]